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LH Piloten Streik vorerst gestoppt !

Lufthansa-Piloten müssen zurück ins Cockpit

Gerade hatte die Pilotengewerkschaft mit Streiks bis Weihnachten gedroht, da muss sie eine herbe Niederlage hinnehmen. Der Arbeitskampf ist rechtswidrig und die Airline fliegt wieder – vorerst. 

Ein Radfahrer fährt auf dem Vorfeld des Flughafens von Frankfurt am Main an einem geparkten Lufthansa Airbus A321-200 vorbei.

Die Kunden der Lufthansa können aufatmen. Die Airline wird am Donnerstag wieder ihren ganz normalen Flugplan fliegen. Das hessische Landesarbeitsgerichts LAG hatte am Mittwochmittag entschieden, dass der Pilotenstreik rechtswidrig ist. Laut Lufthansa-Angaben hat das Gericht gegen das Urteil keine weiteren Rechtsmittel zugelassen.

Der heutige Mittwoch lässt sich nicht mehr retten. Die Crews könnten nicht mehr rechtzeitig für Starts noch an diesem Tag zusammengeholt werden, erklärte das Unternehmen. Es bleibe daher bei der Ankündigung, dass am Mittwoch von 1520 geplanten Flügen rund 1000 ausfallen müssen. Am Donnerstag werde man dann wieder nahezu 100 Prozent fliegen.

Nach dem Stopp des Pilotenstreiks durch das Landesarbeitsgericht Frankfurt am Main ist ein zweiter Gerichtstermin zwischen dem Konzern und der Pilotenvereinigung Cockpit am Mittwoch in Köln kurzfristig aufgehoben worden. Wie das Landesarbeitsgericht Köln mitteilte, zog die Lufthansa-Tochter Germanwings nach dem Erfolg des Konzerns vor dem Frankfurter Gericht ihren Antrag auf eine einstweiligen Verfügung gegen die Pilotenvereinigung Cockpit zurück. Die ursprünglich für den frühen Mittwochnachmittag geplante Verhandlung vor dem Kölner Gericht wurde daraufhin abgesagt.

 

Lufthansa wirft Gewerkschaft "Mogel-Streik" vor

 

Auch das Lufthansa-Spitzenmanagement wird nach der eher unerwarteten Entscheidung des hessischen Landesarbeitsgericht aufatmen. Zwar war bislang nicht erkennbar, dass Konzernchef Carsten Spohr bereit gewesen wäre, von seinem Kurs abzuweichen. Aber Verlässlichkeit ist für Lufthansa ein wichtiger Erfolgsbaustein in den Kundenbeziehungen. Gerade gut zahlende Geschäftsleute sind flüchtige Wesen, die schnell bei der Konkurrenz sind, wenn der Lufthansa-Flieger nicht geht.

Zwar hat Personalvorstand Bettina Volkens in den vergangenen Monaten nach dem Germanwings-Absturz versucht, hinter verschlossenen Türen das durch die Katastrophe entstandene "Wir-Gefühl" zu nutzen, um einen tragfähigen Kompromiss auszuhandeln. Auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zeigte nach einigen Personalwechseln an ihrer Spitze durchaus Einigungswillen.

 

Doch letztlich liegen die Positionen noch immer zu weit auseinander. Die Lufthansa will nur über Geld reden, die Piloten über strategische Entscheidungen. Solange sich daran nichts ändert, dürfte es keine Einigung geben. Die Lufthansa wirft der VC deshalb vor, einen "Mogel-Streik" zu führen. Tatsächlich gehe es ihr gar nicht vorrangig um die Übergangsversorgung der Piloten, sondern um das Lufthansa-Billigkonzept "Wings". Das bestätigte laut Lufthansa auch das Landesarbeitsgericht (LAG). Das LAG habe den Streik der VC als "evident rechtswidrig" bezeichnet. Eurowings sei kein tariflich regelbares Streikziel, teilte die Lufthansa mit.

Die VC hat in der Vergangenheit den von Konzernchef Carsten Spohr geplanten Umbau mit einer in Österreich angesiedelten Billigtochter "Eurowings" heftig kritisiert. Piloten-Arbeitsplätze mit Billiglöhnen würden ins europäische Ausland exportiert und so dem deutschen Tarifrecht entzogen, lauteten unter anderem die Vorwürfe.

 

Gewerkschaft kritisiert Gang zum Gericht

 

Die Gewerkschaft VC forderte die Lufthansa nach dem Urteil auf, sich nicht hinter juristischen Positionen zu verstecken. "Der Konzernvorstand muss endlich erkennen, dass ein Dienstleistungsunternehmen nicht gegen das eigene Personal geführt werden kann", sagte VC-Sprecher Markus Wahl. Die Gewerkschaft sei bereit, zukunftsfähige Strukturen mitzugestalten.

 

Das hört sich schon ganz anders an als am Vortag. Da hatte Wahl noch mit wöchentlichen Streiktagen bis Weihnachten gedroht. Seiner Gewerkschaft wiederum droht jetzt finanzieller Schaden. Die Chancen für die von der Lufthansa eingereichte Schadenersatzklage sind mit dem aktuellen Urteil nicht schlechter geworden. Das Unternehmen fordert von der VC 60 Millionen Euro Schadenersatz.

Die Piloten hätten bei der ersten Runde im April 2014 nicht rechtmäßig gestreikt, weil damals zumindest bei der Tochtergesellschaft Lufthansa Cargo der angegriffene Tarifvertrag noch gültig gewesen sei, hieß es vor Einreichung der Klage. Möglicherweise erhöht dies nun den Druck auf die Piloten, sich doch auf eine Schlichtung einzulassen.

 

Chancen für Schlichtung steigen

 

Konzernchef Spohr hatte allerdings bereits Ende April öffentlichkeitswirksam die von der VC lange verlangte Gesamtschlichtung auf der Hauptversammlung Ende April zugesagt. Im Hintergrund lotete der Ex-Finanzminister und CSU-Politiker Theo Waigel Positionen zu den Tarifthemen aus.

Den Konflikt um Eurowings wollte Lufthansa nur in begleitenden Gesprächen behandeln. Die VC verlangte hingegen vorab, die geplante Verlagerung von Jets und Arbeitsplätzen zumindest für die Zeit der Verhandlungen zu stoppen. Ernst August Ginten www.welt.de 09.09.2015

 

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