Web студия Вархола Константина

Sprache

Überflug über Krisengebiete wegen russischer Raketen auf Syrien gefährlich

Airlines fürchten die russischen Raketen

Russland feuert im Kaspischen Meer Raketen nach Syrien ab. Dabei kreuzen sie eine der Hauptflugrouten nach Europa, wenn auch auf geringerer Höhe. Eine Airline hat trotzdem schon reagiert. Von 

Internationale Luftfahrtorganisationen sind wegen Russlands Einsatz von Marschflugkörpern im Syrien-Konflikt alarmiert. Die Europäische Agentur für Luftfahrtsicherheit (EASA) veröffentlichte deshalb jetzt eine entsprechende Sicherheitsinformation für Fluggesellschaften, die den Luftraum über dem Kaspischen Meer, dem Iran und dem Irak nutzen. Einige der viel beflogenen Routen von Europa in den Nahen Osten und in den Süden Asiens führen durch ihn.

Air France hat auf Empfehlung ihrer eigenen Sicherheitsdirektion hin am 10. Oktober spezielle Vorkehrungen für den Überflug des Iran und des Kaspischen Meeres getroffen. Aus Sicherheitsgründen wollte sie jedoch keine weiteren Einzelheiten nennen. Derzeit fliege Air France nicht über den Yemen, den Osten der Ukraine, Syrien, den Irak und Libyen, teilte die Airline mit. Die Sicherheitsabteilung habe zudem angeordnet, dass eine Pufferzone zwischen der vom Überflug verbotenen Zone und der Flugroute eingehalten werden müsse.

 

Überflug von Krisengebieten bereitet Airlines Sorge

 

Das Überfliegen von Krisengebieten ist derzeit eine der größten Herausforderungen für die Luftfahrtsicherheit, sagte EASA-Chef Patrick Ky Ende letzter Woche vor der Vereinigung der französischen Luft- und Raumfahrtjournalisten AJPAE in Paris. Denn dort bestehe die Gefahr, dass ein Passagierflugzeug wie MH17 von Malaysia Airlines im Juli vergangenen Jahres über der Ukraine von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wird. Bei dem Unglück, zu dem die niederländische Sicherheitsbehörde Dienstag ihren Abschlussbericht veröffentlichen will, kamen 298 Menschen Passagiere und Mitglieder des Bordpersonals ums Leben, größtenteils Niederländer.

Diese Woche nun erklärte Russland, Lenkwaffenraketen von Kriegsschiffen im Kaspischen Meer aus auf 1500 Kilometer entfernte Ziele in Syrien abgefeuert zu haben. "Bevor solche Cruise-Missile-Raketen Syrien erreichen, kreuzen sie unweigerlich den Luftraum über dem Kaspischen Meer, dem Iran und dem Irak unterhalb der Flugrouten, die von kommerziellen Passagierflugzeugen genutzt werden", heißt es in dem am 9. Oktober veröffentlichen Sicherheitshinweis der EASA.

Die gängige Reiseflughöhe von Passagiermaschinen beträgt 30.000 bis 40.000 Fuß, also 9000 bis 12.000 Meter. Sollen Marschflugkörper nicht vom Radar erkannt werden, fliegen sie in sehr niedrigen Höhen von unter 200 Metern, also deutlich niedriger als Passagierflugzeuge. 

Nach Angaben der US-Regierung sollen vier der 26 von Russland abgefeuerten Lenkwaffenraketen fehlgeleitet worden sein, sodass sie im Iran einschlugen(Link: http://www.welt.de/147399821) . Dies wurde jedoch von der russischen Regierung dementiert. Bevor MH17 im Juli vergangenen Jahres über der Ukraine abgeschossen(Link: http://www.welt.de/144608140) wurde, hatten ukrainische Behörden den Luftraum ab einer Höhe von 9750 Metern für sicher erklärt. MH17 flog 250 Meter darüber.

Situation über Kaspischem Meer kann sich jederzeit verschärfen

 

Die EASA erklärte in dem jetzt veröffentlichten nicht verbindlichen Sicherheitshinweis, sie habe keine speziellen Empfehlungen für die Fluggesellschaften, die den Luftraum über dem Kaspischen Meer, dem Iran und dem Irak durchfliegen. Sie werde jedoch den Sicherheitshinweis entsprechend ergänzen, wenn sie weitere Informationen zu der Situation in der betroffenen Region erhalte. Die Situation in der Region könne sich jeden Moment ändern, sagte ein EASA-Sprecher auf Anfrage.

Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation der Vereinten Nationen (ICAO) wiederum warnte nach Angaben des "Wall Street Journal" bereits vor der "möglichen Existenz ernsthafter Risiken für die Sicherheit internationaler Zivilflüge" im größeren Luftraum rund um Bagdad, Damaskus und Teheran. Einige Airlines hätten während und nach dem Abfeuern der russischen Marschflugkörper alternative Reiserouten gewählt. Entsprechende Änderungen der Flugpläne könnten zu einem dichteren Verkehrsaufkommen auf den alternativen Routen führen und sich so auf die Kapazität des Luftraums auswirken.

Bei Flightradar24 (Link: http://www.flightradar24.com/33.19,35.17/5) konnte man Sonntag beobachten, dass Fluggesellschaften weiter die viel beflogene Route im Südwesten des Iran nutzten und auch über das Kaspische Meer flogen. Gleichzeitig schienen einige Airlines auf die alternative Route über Saudi-Arabien und Ägypten auszuweichen. Nach aktueller Erkenntnis bestehe keine Erfordernis, auf alternative Routen auszuweichen, sagte eine Sprecherin von Lufthansa (Link: http://www.welt.de/themen/lufthansa/) . Aber grundsätzlich sei die Lage volatil. Deshalb stehe Lufthansa in ständigem Austausch mit den deutschen und europäischen Flugsicherheitsbehörden, um reagieren zu können, falls die Lage dies erforderlich mache.

Über Syrien fliegt Lufthansa ohnehin nicht mehr, genau wie die anderen europäischen Fluggesellschaften. Nach Angaben aus Branchenkreisen beriet sich die europäische Luftraumaufsicht Eurocontrol am Samstag mit den europäischen Airlines in einer Telefonkonferenz über die Lage nach dem Einsatz russischer Marschflugkörper in Syrien. Genau wie die EASA verfolgt sie die Situation in der Krisenregion sehr genau.

 

US-Behörde erhält Geheimdienstinformationen

 

Die EASA tauscht sich dabei auch mit ihrem amerikanischen Pendant aus, der FAA (Federal Aviation Administration). Im Gegensatz zu der US-Luftfahrtsicherheitsbehörde, die vom amerikanischen Geheimdienst vor entsprechenden Gefahren in Krisenregionen gewarnt wird, hat es die EASA in Europa gleich mit einer Vielzahl von Nachrichtendiensten zu tun. Dabei sei sie auf den guten Willen der einzelnen Länder angewiesen, ihre nachrichtendienstlichen Erkenntnisse mit ihr zu teilen, damit sie die europäischen Airlines warnen könne, sagte EASA-Chef Ky der Journalistenvereinigung AJPAE. Denn Geheimdienste und ihre Erkenntnisse sind für Staaten eine Frage der Souveränität.

Ein weiteres Problem sind nach Ansicht von Ky Codesharing-Programme. "Wenn ein europäischer Fluggast beispielsweise ein Ticket von Air France oder Lufthansa kauft, geht er davon aus, dass die Sicherheitsstandards auf dem Flug entsprechend hoch sind", sagt er. Doch es könne passieren, dass er dann von einer anderen, nicht europäischen Fluggesellschaft transportiert werde. 

"Wir möchten sicherstellen, dass europäische Passagiere bei Codesharing-Flügen den gleichen Sicherheitsstandard wie bei europäischen Airlines haben", erklärt der EASA-Chef. Als Beispiel nannte er das Überfliegen von Syrien. Während europäische Airlines dies nicht mehr täten, könne man bei Flightradar sehen, dass eine Fluggesellschaft, die Mitglied der Allianz Skyteam ist, noch immer über Syrien fliege. Doch wenn es sich nicht um eine europäische Fluggesellschaft handele, habe die EASA keine Handhabe.

 

Wir sind jederzeit für Sie erreichbar!

 

Tel. +49 211 890 366 4

Fax +49 211 890 399 9

 

Mail office@esrechtsanwaelte.com